Beinahe die Höchststrafe

Ohne große Hoffnung auf Punkte fuhr die 4. Mannschaft des SC Rochade Emsdetten am vergangenen Samstag zum Ligafavoriten nach Stadtlohn, musste man doch auf gleich vier Stammspieler verzichten. Da ein kurzfristig erkrankter Emsdettener nicht mehr ersetzt werden konnte, musste man man das Spitzenbrett freilassen, die in Bestbesetzung angetretene Erstvertretung des Gastgebers Schachfreunde Stadtlohn führte so bereits 1:0, bevor eine Figur gezogen worden war.

Werner Rammes holte den einzigen halben Punkt für die Emsdettener.

Zunächst musste Helmut Nieland an Brett 5 die Waffen strecken. Sein Angriff drang nicht durch, zurück blieb ein gefährlicher gegnerischer Freibauer. Nach Qualitätsverlust war die Stellung hoffnungslos geworden, der Rochade-Spieler musste aufgeben. Auch ein Brett 2 führte ein Qualitätsverlust zur Niederlage. Erich Pfeiffer sah sich nach ausgeglichener Eröffnung schnell einem Mattangriff ausgesetzt, nach Materialverlust war die Stellung nicht mehr zu halten.

An Brett 8 stellte Ersatzspieler Gerhard Sieg im Mittelspiel einen Turm ein. Er spielte noch einige Zeit weiter, aber nach diesem Materialverlust war die Partie nicht mehr zu retten. Neuzugang Justus Schmitz an Brett 4 sah ich einer ungewöhnlichen und ihm unbekannten Eröffnung gegenüber. Er erhielt eine aktive Stellung für zwei Bauern, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Am Ende entschied der Materialvorteil zugunsten seines Gegners.

Jetzt stand es bereits 5:0 für den Gegner, es ging für Emsdetten nur noch darum, die“Höchststrafe“ eines 8:0 zu verhindern. Dafür sorgte Ersatzspieler Werner Remmes an Brett 7. Er überraschte seinen auf dem Papier deutlich stärkeren Gegner mit einer ungewöhnlichen Eröffnung und konnte die Partie jederzeit im Gleichgewicht halten, sein Gegner akzeptierte schließlich die Punkteteilung. Auch bei Ersatzspieler Simon Thiele an Brett 7 sah es lange Zeit so aus, als ob sein Mehrbauer mindestens für ein Unentschieden reichen würde. Dann musste er aber einen Springer für einen Bauern geben, das Endspiel war verloren.

Den zum desaströsen Nachmittag passenden Schlusspunkt zur 0,5:7,5 Niederlage der Emsdettener setzte in einem Anfall von Schachblindheit Mannschaftsführer Karl-Heinz Gatterdam an Brett 3. Der Rochade-Spieler stand nach einem missglückten Springer-Ausflug ins gegnerische Lager ständig unter Druck, hatte aber schließlich nach gut fünf Stunden Spielzeit ein theoretisches Remis-Endspiel erreicht – und gab auf!

Nach dieser hohen Niederlage ziert de Mannschaft zunächst das Tabellenende, in der nächsten Begegnung am 20. November gegen die 1. Mannschaft des SC Heek kann es nur besser werden.

(Karl-Heinz Gatterdam)

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