U20 Abstieg besiegelt

Unentschieden gegen Gütersloh hilft nicht weiter

Am vergangenen Sonntag sollte für den SC Rochade durch einen Punktgewinn gegen das starke Team aus Gütersloh noch der Abstieg aus der U20 NRW-Liga verhindert werden, hoffte man in Emsdetten doch gleichzeitig auf eine Niederlage des Mitkonkurrenten Kamen beim SK Münster, einer der Topmannschaften der Liga.
Nach mehr als 5stündigem spannenden Kampf gelang es Rochade zwar, dem in der Tabelle höher positionierten Gast ein 3:3 Unentschieden abzuringen, doch am Ende reichte es nicht mehr zum Sprung ans rettende Ufer.
Völlig überraschend konnte Kamen nämlich in Münster gewinnen, ein Ergebnis, was natürlich in Emsdetten für ungläubiges Staunen sowie Enttäuschung sorgte. Da Münster nicht mehr aufsteigen konnte, fehlte vielleicht die letzte Motivation – bedauerlich, aber nicht zu ändern.
Begonnen hatte der Kampf dabei aus Emsdettener Sicht optimal. Adrian Delere am 2. Brett konnte durch einen wunderschön eingeleiteten Königsangriff die Stellung seines Gegners zerstören, Material gewinnen und einen souveränen Sieg einfahren.

Adrian Deleré: zeigte eine hervorragende Leistung

Am Spitzenbrett verschaffte sich Leonhard Ortmeier gegen Güterslohs Nummer 1 zwar einen Mehrbauern, doch im Endspiel reichte dieser Vorsprung nicht zum Sieg, sodass schlussendlich eine Punkteteilung heraussprang.
Den Ausgleich musste Rochade durch die Niederlage von Nico Hoppe an Brett 4 hinnehmen. In Zeitnot übersah er ein taktisches Motiv seines Gegners. Der damit einhergehende Figurenverlust bedeutete das sofortige Ende der Partie.
Große Hoffnung kam beim Gastgeber und den anwesenden interessierten Schachfreunden noch einmal auf, als Philipp Wissing am 3. Brett nach einer wirklich souveränen Leistung seinen Gegner zur Aufgabe zwang. Doch der erneute Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Ansgar Teschler stand zwar nicht optimal, schien aber einen Weg gefunden zu haben, seinen Gütersloher Gegner noch mächtig unter Druck setzen zu können. Dieser fand jedoch wirklich eine tolle Antwort, die auch den Partiegewinn mit sich brachte.
Alles hing nun vom Ausgang des letzten Spiels an Brett 6 ab. Simon Borgmann, der für den verhinderten Simon Bilecen ans Brett ging, hatte es mit einem nominell deutlich überlegenen Gegner zu tun. Doch von Beginn an spielte Borgmann eine ganz hervorragende Partie, in der er schließlich mit einem Mehrbauern ins Endspiel ging. Obwohl er über 5 Stunden kämpfte, musste er schließlich doch in ein Remis einwilligen, da es nicht gelang, den Bauern „durchzubringen“ und in eine Dame umzuwandeln. Das Ergebnis war zu diesem Zeitpunkt aber schon zweitrangig, da das Endresultat aus Münster bereits übermittelt war. Das Aufbäumen war somit leider zwecklos geblieben.
Der Abstieg in die Verbandsjugendliga Münsterland ist zwar kein Beinbruch, letztendlich aber einfach unnötig und schade, da in der Saison schon sicher geglaubte Punkte liegengelassen wurden. Zwar dürfte in der nächsten Saison der direkte Wiederaufstieg kein wirkliches Problem sein, da die Mannschaft für die Verbandsliga viel zu stark ist, doch für die individuelle Weiterentwicklung der Emsdettener Nachwuchsspieler wäre ein Verbleib in der NRW-Liga mit starken Gegnern einfach besser gewesen.

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